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"Pflegeeinrichtungen müssen sich öffnen" - Ambulante und Stationäre Pflege im Fokus

Aktualisiert: 4. März

Die dritte MPiA-Veranstaltung am 03.05. thematisierte professionelle Pflegesettings als Orte der Palliativversorgung älterer Menschen. Die Moderatorin Prof. Dr. Sabine Kühnert begrüßte dazu als Referent_innen und Impulsgeber_innen Heiner Melching, Geschäftsführer der deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Dr. Brigitta Behringer, Fachärztin für Innere und Allgemeinmedizin, spezielle Palliativmedizin und Hausärztliche Geriatrie sowie Helga Nottebohm, Geschäftsführerin der Katholischen Schulen für Pflegeberufe in Essen.



(Podiumsdiskussion in der Aula der EvH RWL. Foto: Projekt MPiA)


In Vorträgen, Workshops und einer abschließenden Podiumsdiskussion wurden dazu anregende Impulse und Perspektiven in Bezug auf die Multiprofessionelle Palliativversorgung älterer Menschen in verschiedenen medizinischen und pflegerischen Settings gegeben. Dabei betonte Heiner Melching, dass es mehr Sensibilisierung für Palliativversorgung in der Pflege brauche und zwar nicht nur zur Entwicklung fachlicher, sondern auch sozial-emotionaler Kompetenzen. Dafür sei laut Heiner Melching eine gewisse Offenheit der beteiligten Akteure erforderlich. "Pflegeeinrichtungen müssen sich öffnen, auch, um zu zeigen was Pflege bedeutet und damit das Leben von Älteren wertgeschätzt wird." Er ergänzt, dass es Bereitschaft benötige, sich in allen Bereichen im Zusammenhang mit palliativen Kompetenzen weiterentwickeln zu wollen und dazu nicht nur Medizin und Pflege beitragen müssten, sondern alle Gesundheitsberufe einbezogen werden sollten. Relevant sein könnte Heiner Melching zur Folge auch, dass der Outcome von palliativen Leistungen präziser gemessen werde. Deshalb seien Veranstaltungen in Hochschulkontexten, wie z.B. MPiA, sehr wertvoll, um entsprechende Impulse für künftige Forschung geben zu können.


Dr. Brigitta Behringer zeigte indes die Herausforderungen in der hausärztlichen Versorgung auf, indem sie betonte, dass Hausärzt_innen angesichts vieler betroffener Patient_innen quasi dauernd mit Palliativversorgung beschäftigt seien. Darum sei es aus ihrer Sicht auch so wichtig, dass das palliative Versorgungsnetzwerk rund um die Patient_innen gestärkt werde, u.a. durch den intensiveren Einbezug von Ehrenamtlichen. Gerade jene Ehrenamtlichen wolle auch Heiner Melching vorbehaltlos und ehrlich in die Versorgungsprozesse einbeziehen. Dazu gehöre eine Art "wertschätzende Kritik" genauso wie die gegenseitige Anerkennung und Respekt. Dann stelle das Ehrenamt eine wichtige Ergänzung in der Palliativversorgung dar.


Helga Nottebohm machte außerdem noch die AAPV (Allgemeine Ambulante Palliativversorgung) und die SAPV (Spezielle Ambulante Palliativversorgung) zum Thema. Im vorhergehenden Workshop zu dieser Thematik wurde deutlich, dass die Pflege hier zentrale fachliche und koordinative Aufgaben hat. Es kann zu Übersetzungsproblemen zwischen der hausärztlichen und der spezialisierten Versorgung kommen. So kommt auch Helga Nottebohm zu dem Schluss, dass es zwar regionale Angebote für AAPV und SAPV gebe, was allerdings dringend gebraucht werde, sei ein deutlich ausgebautes Case-Management, um die multiprofessionelle Versorgung rund um die Patient_innen zu koordinieren. Alles in allem betonten die Referent_innen und Diskutant_innen, dass es wichtig sei, Menschen aus allen Gesundheitsberufen anzusprechen, um die Voraussetzungen in der Palliativversorgung künftig zu verbessern. Helga Nottebohm dazu: "Ich hoffe, dass wir mit dieser Veranstaltung Impulse setzen und für unser Thema 'Palliativversorgung' sensibilisieren können."

Ausblick: Nächste MPiA-Veranstaltungen zu Motogeragogik und Hospizarbeit


Am 24.05. stellen Prof. Dr. Michael Wendler und Dr. Yoon-Sun Huh unter dem spannenden Titel „Bewegte und bewegende Momente schaffen“ das Konzept der Motogeragogik vor. Es befasst sich mit Daseinsthematiken älterer Menschen, Leib- und Körpergedächtnis sowie mit Psychomotorik. Exemplarische Bewegungsangebote mit biografischem Bezug für Menschen mit Demenz werden vorgestellt - besonders interessant werden die praktischen Übungen für alle Teilnehmer_innen an diesem Nachmittag. Die kostenlose Anmeldung für den 24.05. ist möglich über diesen Link.


Den Abschluss macht schließlich die Veranstaltung „Hospizbegleitung für hochaltrige Menschen“ am 21. Juni. Dabei wird es u.a. um psychosoziale Begleitung, professionelle Pflege und Spiritual Care in der letzten Lebensphase sowie hospizliche Begleitung als Bürgerrechtsbewegung und tätige Sorge gehen. Bei Interesse haben Sie hier die Möglichkeit sich kostenfrei anzumelden.


Neben der kostenlosen Anmeldung über die Anmeldeformulare auf unserer Webseite für die Termine am 24.05. und 21.06., finden Sie dort außerdem einen Überblick über alle bisherigen Veranstaltungen. Klicken Sie dazu bitte hier. Für Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an Manuel Schlifski unter schlifski@evh-bochum.de

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